Ich bin momentan sehr ambivalent. Auf der einen Seite würde ich mich gerne in eine Höhle verkriechen. Nur mit mir alleine sein, meditieren, mein Spirit Team besser kennenlernen, Schreiben, Karten legen, Yoga machen, mir über vieles klar werden. So halt ein richtiges Einsiedlerleben frönen. Klingt wirklich ein bisschen creepy, aber momentan geht in meinem Innern so extrem viel ab. Mein Bewusstsein erweitert sich gerade spiralförmig, so dass immer neue Erkenntnisse in mein Feld kommen. All das zu ordnen, fällt mir im Alltag irgendwie schwer & es fordert momentan sehr viel von meiner Präsenz. Das kommende Retreat im Wallis, das ich gebucht habe, wird meiner Seele extrem gut tun. Ein paar Tage in einem kleinen Frauenzirkel - ein paar Tage nur für mich. Ganz alleine.
Aber auf der anderen Seite habe ich das Bedürfnis, meine Wahrheit mit der Welt zu teilen. Gerade die Arbeit mit dem Human Design und meinem Nervensystem, was momentan so viel von meinem Leben einnimmt und die Gestalt, die diese ganzen Thematiken gerade annehmen, würde ich am liebsten in die Welt rufen. Da habe ich Tools gefunden, welche mich wirklich aus tiefster Seele berühren und die ich gerne mit möglichst vielen Menschen teilen möchte. Weil ich überzeugt bin, dass sie ebenfalls so vielen Menschen helfen könnten. Weil ich den Anspruch habe, die eine Wahrheit gefunden zu haben. Aber von uns Coaches, Berater, Trainer, Lehrer etc. gibt es so extrem viele. Wir leben in einer Zeit, in der es sehr einfach ist, seine Wahrheit und seine Ansichten zu verbreiten. Social Media hilft uns extrem dabei. Reichweite zu erhalten war noch nie so einfach wie heute. Aber eben genau da liegt die Herausforderung, aus der Menge herauszustechen und absolut authentisch zu sein. Eben nicht den gleichen Einheitsbrei wie alle anderen erzählen, seinen ganz eigenen Weg gehen, Strategien fallen zu lassen, Purer Ausdruck seiner Seele sein. Und damit öffnet man sich gleichzeitig vor so vielen Menschen, trägt sein Herz auf der Zunge und wird dadurch extrem verletzlich. Ich habe glücklicherweise bis jetzt nur wenige negative Rückmeldungen erlebt. Denn schliesslich steht es allen Menschen jederzeit frei, mein Profil, meinen Kanal zu verlassen. Und doch merke ich, wie ich auf Abwehr stosse. Ich glaube, das ist noch nicht mal persönlich gemeint. Sondern es ist eher der kritische Verstand und eigene Glaubenssätze, die uns bei gewissen Dingen die Alarmglocke angehen lassen. Ich war vor einiger Zeit genau so kritisch und habe meinen Geist ungern für andere Erfahrungen geöffnet, als für diese, die ich bereits kannte. Das ist doch absolut normal und menschlich. Wir lernen durch Erfahrungen. Unser Leben ist nichts anderes als ein Sammelsurium von Erlebnissen und Erfahrungen. Wir erfahren uns selber, wir erfahren unsere Seelen in dieser Welt der Dualität. Oben und unten. Schwarz und weiss. Gut und schlecht. Wer bestimmt aber ob etwas gut oder schlecht ist? Was wäre, wenn alle Ereignisse einfach sind. Ohne Bewertung. Darüber lassen sich sehr widersprüchliche Diskussionen führen.
Ich hatte an mich selber den Anspruch, dass ich DIE eine Wahrheit finde und DIE eine Wahrheit in die Welt tragen kann. Irgendwie hatte ich schon immer den Ruf, dass ich in der Welt etwas verändern möchte. Bis ich die Erkenntnis hatte, dass dies in unserer Gesellschaft einfach nicht möglich ist. Es wird in unserer Welt immer entweder oder geben. Es wird immer jene geben, die gut finden was ich mache, und jene, die das absolut schrecklich finden. Ich hatte immer den Anspruch an mein Umfeld, an meine Freunde und meine Familie, dass sie mich bedingungslos bei allem unterstützen. Aber das ist eine Illusion. Ich wachse genau daran, dass es eben nicht so ist. Ich projiziere mir Erlebnisse und Menschen in mein Leben, die mir den Spiegel vorhalten. Die mir zeigen, welches die Themen sind, an denen ich selber arbeiten darf. Wachstumsschmerz. Ohne den, können wir nicht wachsen. Wir dürfen durch alle Gefühle durchgehen, ohne sie jedoch persönlich zu nehmen und uns an diese Geschichte anzuhaften. Wir dürfen die Menschen mit ihren Meinungen annehmen, wie sie sind. Oder wir dürfen uns trennen. Und dafür müssen wir uns niemals rechtfertigen. Unsere Bedürfnisse auszudrücken darf niemals ein Hindernis sein. Jemandem zu gefallen, darf niemals unser Ziel sein. Wir sind absolut perfekt so wie wir sind. Mit diesem einen Menschen oder eben ohne. Und das ist genau das, was ich meinen Kindern mitgeben möchte. Sich selber zu sein in ihrer ganzen Essenz. Ihren Diamanten beizubehalten und sich mit der Energie ganz auch sich zu konzentrieren. Ein Leuchtturm sein für andere. Menschen die zueinander gehören, werden sich so automatisch anziehen. Und diejenigen, die eben nicht (mehr) zu dir gehören, die werden gehen. Wenn meine Kinder mit diesen Erkenntnissen aufwachsen und ohne Ansprüche durchs Leben gehen dürfen, dann bin ich absolut glücklich. Weil ihnen gehört die Welt von morgen. Das einzige was ich verändern kann ist die Gegenwart. Und ich tue jeden Tag mein Bestes, was ich geben kann. Das ist der einzige Anspruch - an mich selber. Amen.
Puuuh. Diese Zeilen sind gerade schnurstracks aus mir rausgeflossen. Und auch hier bin ich wieder hin- und hergerissen, ob das ein Text ist, den ich mit der Welt teilen soll. Aber ich möchte kritisch sein und deinen Geist anregen. Vielleicht schaffe ich es so, vielleicht mit etwas anderem oder vielleicht auch gar nicht. Den Titel relativiere ich also hiermit: Ich habe keinen Anspruch an dich, an die Gesellschaft oder mein Umfeld. Ich bin einfach ich. Und die Lichtarbeit als Leuchtturm - das ist für mich persönlich eine schöne Aufgabe. Und es kommen immer mehr Dinge, Situation und Menschen in mein Leben, dass mich auf diesem Weg begleitet, weil ich es angezogen, weil ich es manifestiert habe. Ich wünsche mir sehr, dass du deine Aufgabe auch findest oder weisst, weshalb du hier bist. Hast du dies schon entdeckt?
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