Ja. Ja. Und ja. Unsere Kinder haben es in der Hand, wie das Morgen sein wird. Unseren Kindern gehört die Zukunft. Unsere Kinder sind das Morgen. Ich möchte ihnen auf keinen Fall die Verantwortung abdrücken. Vielmehr ist es unsere grosse Chance, unsere Kinder zu selbstbewussten und integren Persönlichkeiten begleiten zu dürfen, die ihr volles Potential leben. Und mit ganzen Bewusstsein eine bessere Welt erschaffen. Weil wir Eltern leben nur im Jetzt. Und wir tragen diese grosse Verantwortung, was wir hier und heute verändern. Können wir unsere Kinder achtsam und bewusst auf ihrem Weg begleiten? Dabei geht es nicht darum, dass sie sich einen möglichst guten Job suchen sondern, dass sie zu bewussten jungen Erwachsenen heranwachsen, die voller Liebe die Welt von morgen gestalten und verändern. Weil dann habe ich auch keine Angst, dass sich nicht alles zum Positiven wendet. Bis dahin ist es allerdings ein langer Weg, weil noch viele von uns Erwachsenen zurück in die Liebe kommen dürfen.
Liebe ist so ein grosses Wort. Es ist gar nicht fassbar, weil es einfach alles ist. Ich habe das lange nicht verstanden und habe gedacht, dass sich die Liebe auf die Gefühle zwischen zweier Menschen beschränkt. Dass die Liebe aber viel umfassender und eine ganz bewusste Entscheidung ist - das war mir lange nicht ganz klar. Denn Liebe ist bedingungslos. Und genau das möchte ich meinen Kindern mitgeben. Sie werden geliebt in ihrer ganzen Fülle, mit allen Ecken und Kanten. Ich bin mir bewusst, dass ich da in unserem System ganz bestimmt auch an meine Grenzen stossen werde. Weil wir nun mal konditioniert sind und unser Leben in einer Gesellschaft verbringen, in der gewisse Normen gelten. Und doch möchte ich meine Kindern mit ihrem Potential so annehmen und fördern, wie es mir eben möglich ist. Meine Hoffnung ist gross, dass es anderen Eltern, Mamas oder zukünftigen Mamas auch so geht. Weil damit lohnt es sich tatsächlich um das vielfache, dass wir Kinder haben. Unser Wissen und unsere Werte mitgeben. Und damit eine bessere Welt erschaffen.
Ich wurde letztens gefragt, wie ich dies denn konkret im Alltag anwende. Ob ich meine Kinder spirituell erziehen werde. Erziehen ist schon mal ein kraftvolles Wort, das ich nicht so gerne benutze. Und doch gibt es gewisse Regeln und Werte, die meine Kinder kennen und können müssen. Das sind aber nicht Dinge "brav sein" oder "alles aufessen" sondern Werte wie "Freundlichkeit" oder "respektvoll mit den Ressourcen umgehen". Ganz ehrlich, mir ist es nicht wichtig, ob mein Kind lieb und angepasst ist. Mir ist es viel wichtiger, dass es respektvoll mit anderen umgeht und dabei aber klar auch für seine Grenzen einstehen kann. Und wenn dies nun mal bedeutet, dass es lautstark Nein zu etwas sagt, dann ist das eben so. Ich möchte mein Kind nicht umformen, nur damit es niemanden stört oder nicht auffällt. Was wäre das dann für eine Welt wenn wir alle geduckt und gedimmt durch die Welt gehen? Genau....es ist eine Welt, wie wir sie jetzt gerade haben. Niemand traut sich wirklich aufzustehen und sein Licht hell strahlen zu lassen. Sein wahres Potential zu zeigen und damit auch etwas verändern zu können. So soll es unseren Kindern nicht gehen. Sie sollen leuchten dürfen. Und dafür müssen sie doch keinen Teller aufessen, nur weil es eine erwachsene Person verlangt. Oder liege ich damit falsch? Ist es tatsächlich erstrebenswert, dass sich die Kinder an Machtworte von uns halten, obwohl sie vielleicht keinen Hunger haben oder das Essen nicht mögen. Zwänge oder Drohungen finde ich sowieso schlecht (ok, auch mir passiert es ab und zu noch, wenn ich einfach nicht weiter weiss. Das ist dann aber MEIN Problem). Damit demonstrieren wir ja nur, wer am längeren Hebel sitzt. Dass man aber beispielsweise nicht 5 verschiedene Sachen hervorholen und aufmachen muss und es schlussendlich dann doch nicht isst, das sind viel eher Werte oder Regeln, die mein Kind kennen und anwenden darf.
Mir ist sowieso aufgefallen, dass mein Kind Regeln eigentlich mag. So wie wir sie setzen (wir haben wirklich nicht viele Regeln) sind es für sie einfach Leitplanken, an denen sie sich orientieren kann. Und sie demonstriert uns immer wieder, dass sie sie kennt oder weist uns auch darauf hin, falls irgendjemand sonst dagegen verstösst. Ganz ohne Regeln würde es bei unserer grossen Tochter beispielsweise nicht gehen. Aber Schranken dürfen auch weichen und sich verändern. Wenn wir merken, dass die Regel eigentlich ein Glaubenssatz von uns ist und in unserem Familienalltag eigentlich gar keinen Sinn macht, dann wird sie auch mal aufgelöst oder abgeändert. Wir bleiben flexibel, wandelbar und spontan. Ich glaube das ist das Allerwichtigste und die magische Zutat, wenn man Kinder hat. Unsere Kleine dagegen ist zwar erst knapp 1 Jahr alt, weiss aber schon ganz genau, was sie will. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir für sie die selben Regeln einfach übernehmen können. Sie ist ein komplett anderes Kind. Und wir möchten schlussendlich, dass es für alle in der Familie stimmt und niemand unter einem Machtgefälle leiden muss. Weil damit wird jemand konditioniert und erzogen. Dinge und Eigenschaften anerzogen, die man eigentlich gar nicht ist. So dass man plötzlich irgendwie vergisst, wer man eigentlich tief in seinem Innern ist.
Hier muss ich einfach mal ein Danke an meine Eltern aussprechen. Es gibt wenige Dinge, die ich komplett anders machen möchte bei meinen Kindern. Sie waren und sind in vielen Dingen ein Vorbild für mich. Und wenn meine Kindern das auch mal über uns sagen können - ich glaube, dann haben wir alles richtig gemacht. Sie sollen aber noch mutiger für sich einstehen dürfen, als ich das gemacht habe. Ich habe mich sehr fest dem System angepasst. Und da komme ich zurück auf die spirituelle "Erziehung". Ich lasse meine Kinder jetzt schon an meinen persönlichen Ritualen wie Yoga, Kristalle oder Tarot-Karten teilhaben. Manchmal machen sie mit, manchmal haben sie keine Lust. Das ist völlig in Ordnung. Aber ich möchte ihnen zeigen, dass es da halt eben noch anderes gibt als das Sichtbare. Dass unsere Welt aus so viel mehr besteht. Und dass sie das Bewusstsein darüber nie verlieren sollen. Und auch wenn sie mich in der Pubertät vielleicht als komische Spiri-Mutter anschauen, bin ich überzeugt, dass sie es nicht vergessen werden.
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