Vielleicht erinnert sich jemand, wie ich damals in mein eigenes Online Business gestartet bin. Ich habe mit einem Network angefangen im Bereich Gesundheit, Sport und Wellness. Die Produkte sind grossartig, aber die Art und Weise, wie man für den Vertrieb geschult wird, hat überhaupt nicht mit mir resoniert. Mir ist bewusst, dass die Schulungen für die Masse gemacht sind, so dass möglichst viele Menschen möglichst viele Produkte verkaufen. Die meisten Coaches im Networkingbereich trimmen ihre Mitarbeiter oder Partner darauf, potentielle Kunden mittels DMs auf Social Media direkt anzuschreiben. Jeden Tag kontakten und Networking betreiben.
Für mich hat das schon sehr schnell nicht mehr gestimmt. Mir machte der Kontakt mit den verschiedenen Menschen zwar ausserordentlich Spass, aber ich bin eine miserable Verkäuferin, wenn es nicht mein Herzensprodukt ist.
Auch bin ich im organisatorischen und administrativen Bereich echt nicht gut und habe dadurch sicher auch die eine oder andere Kund*in vergrault.
Ich hatte dies übrigens auch schon früher bereits in der Ausbildung gemerkt: Struktur und Organisation sind wirklich nicht meine Stärken. Dennoch habe ich den Beruf der Kauffrau gewählt. Routinearbeiten und administrative Tätigkeiten sind mir aber tatsächlich ein Graus und sind Dinge, welche meine Energie krass blockieren. Viel mehr stürze ich mich auf kreative und analytische Arbeiten. Das grosse Ganze sehen, Lösungen erarbeiten, optimieren oder auch darüber nachdenken und diskutieren, welche Rahmen, Gesetze oder Neuerungen uns am besten voranbringen - das sind meine allerliebsten Tätigkeiten. Schon bereits während der Lehrzeit ist mir aufgefallen, dass ich zwar analytisch extrem stark war, es dann aber an der Ausführung und vor allem am Finish haperte. Ich habe damals gedacht, dass ich einfach nicht richtig bin. Dass ich einfach viel mehr an meiner Ordnung und meiner Arbeitsstruktur arbeiten soll, dass ich zuverlässiger werden muss und Versprechen einhalten soll, dass ich mir Worksheets zusammenstellen und alles in eine Planung verpacken muss. Es wurde mir auch immer wieder gesagt, dass ich mich in diesen Dingen verbessern soll. Wenn ich jetzt zurückblicke, dann sehe ich so viele Parallelen, wie ich mich in meinem bisherigen Leben immer wieder versuchte, in einen Rahmen zu zwingen und Vorgaben einzuhalten, die mir überhaupt nicht entsprachen. Bis ich das Human Design für mich entdeckte und plötzlich ALLES so viel Sinn ergab. Beispielsweise habe ich ein offenes Ego-Zentrum oder Willenskraftzentrum. Versprechungen zu machen, ist für mich also absolut toxisch, weil es ich eh nicht einhalten kann. Ich gehe mit dem Flow und meine Interessen und auch Motivationen können sich immer wieder ändern. Das ist nichts schlechtes, das bin einfach ICH.
Ich hatte mit Human Design nun also eine ganzheitliche Persönlichkeitsanalyse und Erfahrungswissenschaft gefunden, die die komplette Wahrnehmung über mich selber in ein neues Licht rückte. Dadurch gewann ich an viel mehr Achtsamkeit gegenüber mir, meiner Art, Dinge zu verstehen, zu formulieren, meinem Körper und und und. Plötzlich wurden diese Dinge, die ich lange versucht habe zu verdrängen oder zumindest klein zu halten, als mein Genius dargestellt. Ich war dafür gemacht, dass ich eben über Dinge nachdenke und rede, aber weniger, um sie dann auch auszuführen. Das hat plötzlich so viel erklärt. Ich war nicht faul, ich habe nur viel zu oft diese Dinge getan, die mir nicht entsprechen. Ich bin Generatorin und habe eine unglaubliche Energie und Schaffenskraft. Aber eben nur wenn ich sie dafür einsetze, wobei mein Herz aufblüht. Ich wusste beispielsweise auch, dass ich es liebe, meine Kinder zu umsorgen, aber halt weniger im Spielen und Basteln, sondern eher in meinem familiären Rahmen, den ich ihnen schaffe. Das klingt für Aussenstehende vielleicht etwas merkwürdig. Aber ich stelle mir dabei gerne eine Kinderkrippe vor. Meine Vision wäre es dort, das Allerbeste für diese Kinder zu bieten. Ihnen ein schönes Haus oder eben einen tollen Rahmen zur Verfügung zu stellen, um sich optimal zu entwickeln. Aber meine Energie ist nicht gemacht, um mich den ganzen Tag mit dem Betreuen dieser Kinder zu beschäftigen. Das ist nur ein kleines Beispiel. Und mir haben sich beim Studieren meines Design plötzlich etliche von solchen Tatsachen eröffnet. Es ist immer noch wie ein Puzzle, bei dem ich plötzlich ein Teil ums andere finde und zusammensetzen kann. Das ergibt dann mit der Zeit ein grosses Ganzes. Ein Wegweiser für mich, wo mein Genius, meine Potentiale und meine Stärken liegen und auch Hinweise darauf, was meine Lebensaufgabe hier auf dieser Erde sein könnte.
Seine Lebensaufgabe zu finden ist wohl das Höchste, was wir in diesem Leben erfahren können. Mir ist jetzt klar geworden, dass sich dies einem immer mehr eröffnet, wenn man den Weg der Erkenntnis und des Bewusstsein geht. Manchmal haben wir das Gefühl, dass seine Bestimmung etwas Riesiges ist. Aber dabei vergessen wir, dass wir aus einem Grund ja genau da sind, wo wir heute stehen und unsere Bestimmung vielleicht auch in etwas viel Simplerem liegt. Ich habe beispielsweise eine Freundin, die es liebt zu putzen. Sie meinte dann aber: das kann doch unmöglich meine Lebensaufgabe sein. Ja warum nicht? Vielleicht ist es ihre Bestimmung, für einen sauberen Raum zu sorgen. Das kann energetisch sein oder aber auch tatsächlich mit Putzen und Reinigen im grobstofflichen Sinn zu tun haben. Solange wir das tun, was uns echte Freude bereitet und uns die Zeit vergessen lässt, dann können wir ja nichts falsch machen. Und wenn du merkst, dass dir dein Tun keine Freude bereitet, dann verlierst du ja nichts, wenn du mal einen Blick wagst, ob es vielleicht Dinge gibt, die dich mehr erfüllen. Entdecke dich! Vielleicht ist es etwas komplett anderes, aber sehr viel wahrscheinlicher ist es, dass wenn du dir in deinem Alltag mal anschaust, du plötzlich Tätigkeit entdeckst, die dich tatsächlich die Zeit vergessen lässt. Vielleicht ist es das Quatschen mit einer Freundin oder das Anziehen und Frisieren deiner Kinder. Das muss ja nicht die riesige Veränderung sein, aber wenn du mehr Energie in genau diese Aktivitäten reingibst, dann öffnen sich plötzlich neue Türen. Dies ist so bei mir geschehen. Ich habe mehr Zeit investiert in Dinge, die ich wirklich gerne tue. Wie gesagt liebe ich das Umsorgen meiner Familie. Aber es ist völlig okay, wenn ich nicht gerne mit meinen Kindern Lego spiele. Ich fördere sie auf meine Weise mit Singen und Tanzen. Oder mit Yoga. Ich lasse sie teilhaben an meinem Leben und möchte ihnen ermöglichen, dass sie von Anfang an mit Spiritualität in Verbindung kommen können. Und nun sind plötzlich Dinge und Menschen in mein Leben gekommen, die irgendwie damit zu tun haben und mich auf diesem Weg weiterbringen, mich zu verwirklichen.
Spiritualität in Familien bringen und den Eltern ermöglichen, durch Human Design eine Art Landkarte für ihre Kinder und ihre Familie zu erhalten. Weil wir dadurch unseren Kindern ermöglichen, ihr vollstes Potential zu leben. Das ist meine Vision. Weil ich selber habe lange vergessen, wie individuell und besonders ich bin. Ich wurde durch meine offenen Zentren so oft von Aussen konditioniert, so dass ich mich selber gar nicht mehr gesehen habe. Habe vermeintliche Schwächen von mir weggestossen. Aber das sind einfach Lernfelder, die ich bearbeiten darf, statt sie ändern zu wollen. In meine Schattenthemen Licht hineinbringen, statt sie noch weiter ins Dunkeln zu schieben. Meine Potentiale entdecken können in Dingen, die einem zu gewöhnlich oder alltäglich erscheinen. Nur um dann zu merken, dass es richtig ist, Tätigkeiten zu lieben oder lieber abgeben zu wollen. Und sich dann auch den Raum nehmen, dass man die Dinge anders macht, als es von der Gesellschaft, einem Team, einem Chef, einem Freund oder einem Familienmitglied gefordert wird. Einfach weil es auf die eigene Art viel besser unserem ganz individuellen Design entspricht. Das kann dir nämlich kein Mensch auf der Welt vorgeben - ausser du selbst.
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