Es gibt die kleinen Entscheidungen. Zum Beispiel, welche Netflix-Serie man als nächstes anschaut. Oder welches Menü man sich im Restaurant bestellt. Und weisst du was? Ich bin noch heute katastrophal in beiden Entscheidungen. Und du kannst dir sicher vorstellen, wie es dann in meinem Verstand zu und her geht, wenn es um grosse Entscheidungen wie Hauskauf oder andere Investitionen geht. Dann hüpfen meine Gedanken von Panik bis Euphorie in alle Richtungen. Obwohl oder gerade weil mein analytischer Verstand zu meinen Stärken gehören, habe ich mit Entscheidungen noch die grösseren Schwierigkeiten als andere Menschen. Ich bin durch und durch vom Verstand getrieben (das weiss ich übrigens, weil Human Design gerade mein most Favourite Thema aller Zeiten ist). Mein Mind ist also meine Stärke aber gleichzeitig meine allergrösste Schwäche. Weil die Gedankenwelt ist unendlich und kann sich die allerschlimmsten Szenarien ausdenken, die real gar nie eintreffen würden. Der Kopf ist also ein ganz schlechter Motor, weil er einfach unzuverlässig läuft. Mal ist es positiv, mal negativ. Beeinflusst von den verschiedensten Faktoren. Auf ihn ist also überhaupt kein Verlass. Und weil ich das in meiner Vergangenheit leider schon mehrmals schmerzlich erfahren musste, weil ich nicht immer die optimalsten Entscheidungen getroffen habe, habe ich gelernt. Ich muss dies allerdings noch relativieren, weil ich mittlerweile weiss, dass es im Leben darum geht, Fehler zu machen und dadurch Erfahrungen zu sammeln. Niemand kommt in Leben vorwärts, wenn er nur den einfachsten Weg geht. Allerdings könnte ich meine Ressourcen schonen, wenn ich meine Energie nicht so lange und oft für die Entscheidungsfindung einsetze.
Dadurch, dass mein Weg bis zu einer endgültigen Entscheidung so lange ist, kommt es manchmal wochen- aber auch monatelang zu keinem Ergebnis. Beziehungsweise habe ich die Entscheidung auf die lange Bank geschoben und komme dadurch in meinem Leben nicht weiter. Weil schlimmer als eine ungünstige Entscheidung zu treffen, ist es nämlich, GAR KEINE Entscheidung zu treffen. Ein indianisches Sprichwort sagt: "Es kann sich erst eine neue Türe im Leben öffnen, wenn die andere ganz geschlossen ist". Und davon kann ich definitiv mehr als ein Lied singen. Man bleibt nämlich am exakt gleichen Punkt stehen, so lange man sich nicht Ent-scheidet. Also sich definitiv von etwas altem löst. Sich von einer Begebenheit scheidet. Und das können manchmal echt schmerzliche Entscheidungen sein wie beispielsweise Freundschaften, die einem persönlich einfach nichts bringen oder sogar Energie entziehen. Dazu gehört auch an einem Ort wohnen oder in einem Job gefangen sein, der energetisch deine Persönlichkeit nicht vorwärts bringt. Ich weiss, manchmal ist es die Bequemlichkeit oder vielleicht auch die Angst vor dem Unbekannten, das einen an Ort und Stelle hält. Oder du wirst von deinem Umfeld konditioniert. Das ist grundsätzlich nichts schlechtes, aber wirst dadurch in deinem Leben nicht weiterkommen. Einige werden jetzt vielleicht denken, dass sie gar nichts anderes brauchen und eigentlich ja ganz zufrieden sind, so wie es jetzt läuft. Gehörst du aber zu den Menschen, die sich bereits aufs Wochenende oder den nächsten Urlaub freuen? Dann frage ich mich, ob mit dieser Einstellung das Leben nicht an dir vorbeiläuft, weil du stehen bleibst. Das Leben ist JETZT und dieser Atemzug, den du gerade jetzt machst, wird nie wieder zurückkommen. Jede Sekunde von deinem Leben ist endgültig verstrichen, wenn sie vorüber ist. Diese Endgültigkeit zu begreifen, ist für mich auf die eine Seite echt schmerzlich. Aber auf der anderen Seite enthält dadurch jeder Moment unglaublich viel Magie. Gerade wenn ich mit meinen Kindern und meinem Mann zusammen bin, kann ich die Gegenwart viel bewusster geniessen.
Ich persönlich möchte am Ende meines Lebens jedenfalls nicht zurückblicken und mir vorwerfen, warum ich nie auf Reisen war, "weil es halt wegen dem Job nie geklappt hat". Schlussendlich wird niemand später darüber klagen, dass er die falsche Entscheidung getroffen hat. Sondern vielleicht einfach, dass man sie zu spät oder gar nicht getroffen hat. Weil schlussendlich wirst du nur das bereuen, was du nicht getan hast. Entscheidungen treffen fällt mir heute deshalb umso leichter, weil ich weiss, wie essentiell sie für unseren Flow, unseren Lebensfluss sind. Die gute Nachricht ganz zum Schluss: Auch wenn du Mühe mit Entscheidungen hast - das Entscheiden kann man lernen. Und es kann dann sogar anfangen, Spass zu machen.
In diesem Sinne, geniesse jeden Moment.
Ganz viel Liebe und Namasté
Livia
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